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Säuisches Benehmen am Tische



Bist Du zum Essen eingeladen,
komm' viel zu früh, das kann nicht schaden.

Sprich gleich vom Riesen-Appetit,
auch bringe keine Blumen mit.

Denn deren Preis ist hoch bemessen,
und soviel kannst Du gar nicht essen.

Willst du den Appetit noch heben,
dann laß' Dir gleich zwei Schnäpschen geben.

Steh lange in der Küche rum
und rühre mit das Essen um.

Gib der Hausfrau guten Rat
was Oma so ans Essen tat.

Darauf löse Schlips und Kragen!
Du kannst dann mehr mit Wohlbehagen,

Dich über Deinen Teller legen,
um schnell die Suppe wegzuwerfen.

Und schlürfst Du, daß die Schwarte kracht,
Du glaubst nicht, was das für'n Eindruck macht.

Gibt's Braten, nimm's größte Stück,
was Du nicht magst, das leg' zurück!

Die anderen freu'n sich wie ein Kind,
d.h., wenn's feine Leute sind.

Füll' Dir den Teller nicht zu knapp!
Wisch Dir den Mund am Tischtuch ab!

Mit Gabeln auf dem Kopf rumkratzen
und wie ein Tier geräuschvoll schmatzen,
das braucht nicht dringend zu geschehn.
Doch manche Leute fänden's schön.

Bekommst Du den Nachtisch nicht mehr rein,
dann nimm ihn doch und pack ihn ein!

Hast Du dann alles eingesteckt,
dann schimpf, es hätt' Dir nicht geschmeckt!

Doch vorher rülpse wie 'ne Sau
das freut den Hausherrn samt der -frau,

Läßt Du, bevor Du willst entschweben,
vom Mädchen Dir ein Trinkgeld geben!

Kneifst es kräftig in die Waden,
dann wirst Du sehr oft eingeladen!