Regionale und überregionale Kalender und Jahrbücher bis 1940

Größtenteils aus dem Nachlaß unseres ehemaligen Vereinsvorsitzenden von Alt Ruhla e.V., Karl-Heinz Herrmann:

Er beinhaltet ein Konvolut sogenannter Volkskalender, auch Historienkalender genannt, aus der Zeit ab 1800; unter anderm mit diversen Angaben zu Feiertagen, Naturereignissen, einer kurzgefaßten Genealogie des europäischen Hochadels, humoristischen Bilderbögen zu deutschen Volkstrachten und einer Kurzgeschichte von Ludwig Storch – und noch einiges Lustiges und Interessantes mehr. Eben etwas fürs damalige, bereits lesekundige Volk, wahrscheinlich für die etwas ‘gebildeteren Kreise’, aber offenbar weitestgehend massenkompatibel. Auch heute noch macht es durchaus Spaß beim Schmökern dieser Lektüre!

Ferner einige Kalender für die Herzogtümer Sachsen-Eisenach und -Gotha, die ebenfalls als Volks- bzw. Historienkalender angeboten und unters Volk gebracht wurden. Neben den kalendarischen Daten befinden sich hierin auch Leerseiten, die von den seinerzeitigen Benutzern wohl als Erinnerungs- und Notizzettel genutzt weden konnten. Eingefügt sind auch hier etliche Erzählungen und durchaus interessante Wissenvermittlungen, die wohl dazu dienten, den Kauf der Werke zu fördern. Dann noch etliche statistische und illustrierte Jahrbücher aus der Zeit vor und während des 1. Weltkrieges nebst einem allgemeingefaßten, staatswissenschaftlichen Nachschlagewerk, das offenbar für die breite Allgemeinheit gedacht war.

Im Interesse der Authentizität haben wir die Texte in Faksimile widergegeben. Die Qualität der Originale läßt leider z.T. zu wünschen übrig. Etwaige Flecke auf dem Papier oder nicht kaschierte Risse in den Seiten, vereinzelt auch Fehlstellen, bitten wir daher, uns nachzusehen.
Ein Ausschnitt aus dem Gothaer Adelskalender von 1913 – auch als Gothaer Almanach bekannt – dem letzten vor dem 1. Weltkrieg, nach dessen unrühmlicher Beendigung die Adels-, Fürsten-, Königs- und Kaiserhäuser in etlichen Staaten Europas, so auch in Deutschland, ihren Platz räumen mußten. Neben der kulturhistorisch sehr interessanten Einleitung haben wir die Angaben und Daten zum Hause Hohenzollern in Deutschen Reich resp. Preußen und den Herzogtümern Sachsen Coburg Gotha, Sachsen Weimer Eisenach hervorgehoben. Letztere vollzogen ja bis zum Jahre 1921 die regierende Gewalt in Ruhla (siehe auch unter den weiterführenden Unterseiten auf unserer Webpräsenz – z.B. 103 Jahre vereintes Ruhla, die Ortschronik, …usw.).
Auf eine vollständige Wiedergabe des Werkes (sie beinhaltet im Original über 1.300 Seiten) wurde aktuell verzichtet.

Im Interesse der Authentizität haben wir den Text in Faksimile widergegeben. Etwaige Flecke auf dem Papier oder nicht kaschierte Risse in den Seiten bitten wir daher, uns nachzusehen. Das originale Druckwerk hat Oktav-Format und die Wiedergabe der Seiten ist daher z.T. ein wenig unscharf, was aber dem Lesefluß keinen Abbruch tun sollte.
Die Zeitungen und die Presse im Nationalsozialismus nebst Rundfunk und Film, auch die seinerzeitigen Anfänge des Fernsehen, waren gezeichnet von Propaganda, Teil- und Unwahrheiten; was heute unter dem Begriff „Fake News“ bekannt ist.

Die Zeitungen im Nationalsozialismus waren ein untrennbarer Bestandteil des Regimes, eine oppositionelle oder gar kritische Presse wurde nicht geduldet. Neben dem „Stürmer”, „Völkischem Beobachter“ und anderen Parteiblättern der NSDAP lagen traditionsreiche, nun aber genauso gleichgeschaltete Periodika, wie eben auch die „Thüringer Heimatkalender“resp. “Thüringer Landbote”, die Wohnungen Deutschlands. In der Kriegspropaganda und -polemik, dem Antibolschewismus und Antisemitismus waren diese Zeitungen jedoch nicht weniger extrem in der Sache. Sicherlich gaben diese Zeitschriften vordergründig lesens- und wissenswerte Informationen über Land und Leute. Unter dem Deckmantel der Heimatliebe und Volksverbundenheit konnte aber die eingebettete Ideologie der Nazipartei vielleicht noch subtilereren Zugang in des Leben und die Gedanken der Bürger finden.

Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten fand die freie Presse in Deutschland ihr vorläufiges Ende. Zeitungen, die die NSDAP noch vor der Machtergreifung kritisiert haben, wurden nicht selten verboten. Andere wurden in die Propagandamaschine der Nazis eingefügt, zum Teil leider unter dem Zutun von sympathisierenden Chefredakteuren und Verlegern. Diese Zeitungen propagieren weithin Personen- und Führerkult und beinhalten zum größten Teil Kriegsverherrlichungen, Menschen- und Rassenhass und Lügen.

Wir wollen über die menschenverachtende Propaganda des Nationalsozialismus aufklären und ihre Methoden transparent machen. Der interessierte Leser soll anhand dieser hier hinterlegten historischen Dokumente erkennen, wie die Nazis ihren Hass und den Krieg an die Menschen dieser Zeit verkauften und sehen, wie auch heute noch extremistische und autoritäre Kräfte mit diesen und ähnlichen Methoden arbeiten.

Die Presseerzeugnisse im Nationalsozialismus sind auch heute noch Lehrbeispiele unrühmlicher, faschistischer Propaganda. Als historische Dokumente können wir aber heute aus ihnen Lehren für die Gegenwart und Zukunft ziehen. Deshalb zeigen wir, in Einklang mit § 86 Abs. 4 StGB, diese faksimilierten Druckwerke ausschließlich zu dem Zwecke der Aufklärung über die Verbrechen und Schrecken des Nationalsozialismus.

Weitere rechtliche Grundlagen und Ausführungen zu dieser Thematik können Sie auch hier nachlesen.