Seitengalerie – letzte 30 Unterseiten ohne Paßwortschutz

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Schwerspatgewinnung in Kittelsthal

Historische und fachliche Übersicht über den historischen Schwerspat-Abbau in Kittelsthal
Quelle der Daten: Klaus Schöllhorn, Preetz bei Kiel
Eng verbunden mit der Schwerspatgewinnung in Kittelsthal ist auch der Schwerspatbergbau in Ruhla und natürlich die in Kittelsthal gelegene Tropfsteinhöhle.

Schwerspatgewinnung in Ruhla

Abbau und Gewinnung von Schwerspat in Ruhla – Wissenschaftliche Ausarbeitung des Ruhlaer Lehrers Günther Engel
Eng verbunden mit der Schwerspatgewinnung in Ruhla ist auch der Schwerspatbergbau in Kittelsthal und natürlich die in Kittelsthal gelegene Tropfsteinhöhle.
Zur freundlichen Beachtung: Die Qualität der hier reproduzierten Dokumente entspricht aufgrund ihres Alters und Erhaltungszustand nicht immer den heute üblichen Ansprüchen. Im Interesse der Wahrung der historischen Authentizität wurde aber auf eine Übertragung in heutige Schrift und Darstellung verzichtet.

Gottlob-König-Veranstaltung 2025

Vortragstagung mit Exkursion
Gottlob König – Zum 220-jährigem Jubiläum des Beginns seiner forstlichen Lehre
Die Veranstaltung fand in unserer lokalen Presse seine Würdigung. Die Autorinnen haben ihre Zustimmung zur Veröffentlichung ihres Beitrages auf unserer Website erteilt.
Die Veranstaltung fand in der seinerzeitigen Wirkungsstätte von Gottlob König, dem ehemaligen Forsthaus, heutigem Albert-Schweitzer-Gymnasium, statt.
Einige Bilder zur Veranstaltung und der Stelenenthüllung am Dichterhain – dankenderweise bereitgestellt von Frau Carola Kallies, Ruhla und Herrn Stephan Brauner, UNESCO Global Geopark Inselsberg – Drei Gleichen

Aus unseren forstlichen Archiven

Eine Sammlung von repräsentativen historischen Akten und Unterlagen aus forstlichen Archiven.
Im Interesse der Authentizität haben wir die Texte, soweit möglich, in Faksimile widergegeben. Etwaige, altersbedingte Flecke auf dem Papier oder nicht kaschierte Risse in den Seiten bitten wir daher, uns nachzusehen. Die bei vielen Akten seinerzeit angewandte Fadenheftung gestattet es zudem nicht, die Seiten ohne Beschädigung der Dokumente herauszunehmen – insofern war es leider nicht möglich, sämtliche Blätter exakt einzulesen.
Damals herrschten eben noch Zucht und Ordnung – auch und gerade im Forst – und die Steuern und Finanzen waren obrigkeitlich wohlgeordnet!
Oberförsterei Thal: Diverse Regularien aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg – und ein Spiegelbild der damaligen Beschäftigungsverhältnisse
Einiges aus dem Tagesgeschäft: Verwaltung von Steuern, Abgaben und Nutzung von Waldprodukten
Forstlehranstalt und Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Eisenach
Eine Festschrift aus dem Jahre 1905 zum 75. Jubiläum, eine historische Verordnung über den gehobenen Forstdienst aus der Zeit des Dritten Reiches und ein historischer Abriß von 1996 zum 156. Jahrestag des Bestehens.
Historische Akte aus dem Jahre 1766 zu seinerzeitigen Grenzziehungen / Setzen von Grenzsteinen betreffend der beiden Ruhlaer Orte, zugehörig Herzogtum Sachsen / Herzogtum Meiningen
Historische Akten zur seinerzeitigen Grenzverhandlungen betreffend der beiden Ruhlaer Orte
Akten und Unterlagen aus der Wirkungszeit von Gottlob König in Eisenach
Ein Traktat aus dem Jahre 1755 über die Qualität und Heilkraft des “Ruhlaer Stahlwassers”
Aus: Ruhlaer Fürstenbrunnen (Originalakten), ca. 1895 – 1905
Aus: Akten zum Forstamt: Wasserlieferungen vom Fürstenbrunnen (sog. Farzborn) 1874 – 1889 an S.K.H. nach Gotha …transskribiert.
– Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Herrn Hans Joachim Seyfried, Rostock –
Aus: Akten zum Forstamt: Wasserlieferungen vom Fürstenbrunnen (sog. Farzborn) 1895 – 1905 an S.K.H. nach Gotha …transskribiert
Eine damals wohl kleine, aber regelmäßige Einnahmequelle!
Historische Akten zu Wassersendungen an S.K.H., den Gothaer Großherzog – Schriftverkehr mit der herzoglichen Schatullenverwaltung
Historische Akten zur Nutzung von Quellen und Wasserleitungen in Ruhla und Umgebung – Leistungen und Abgaben
Schon und gerade damals war nichts umsonst!
Individuell und separat paßwortgeschützter Teilbereich für diesen Client-Arbeitsplatz.

Nach Eintrag des korrekten Paßwortes kann der Teilbereich auf dieser Unterseite erneut aufgerufen werden und ist auf diesem Arbeitsplatz für 60 Minuten zugänglich.

Akten zum Forstamt: Verschiedenes und Besonderes – speziell auch aus der Zeit des Wirkens von Gottlob König als Revierförster in Ruhla
Diverse historische Berichte, Anordnungen und Beschlüsse betreffend forstwirtschaftliche Obligenheiten, zum Teil in Fraktur transskibiert.
Diverse Verfügungen und Anordnungen, in Fraktur transskribiert.

Forstarchiv – Gottlob König

Gottlob König, 1779 – 1849, einer der sog. “Forstlichen Klassikern”, leistete im vorvergangenen Jahrhundert einen bedeutenden Beitrag zum Aufbau und der Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Forstbetriebes. Sein Wirken als Förster, Oberförster und Forstrat ist über viele Jahren untrennbar mit Ruhla verbunden, wo er im Jahre 1813 beim Eisenacher Herzog die Anerkennung seines Privatforstinstituts erwirkte und mit der Ausbildung von jungen Forstleuten ein bleibendes Denkmal setzte.
“Die Wälder sind der Länder höchste Zierde!”
Mit seinem Hauptwerk, der 1849 kurz nach seinem Tode erschienenen “Waldpflege” brachte Gottlob König diesen Begriff in die Forstwissenschaft ein und trat darin für die Erhaltung der Bodenkraft, Bestandespflege und Mischwaldbegründung ein. König war ein entschiedener Gegner der Kahlschlagswirtschaft. Ausdrücklich befürwortete er die Naturverjüngung und die Erhaltung der Rotbuche in unseren Wäldern.
Quelle: www.wikipedia.de
Auszüge aus diversen Forstakten und -unterlagen aus dem Forstarchiv des Arche Nova Ruhla e.V. und des Ruhlaer Ortsmuseums – separate Unterseite

Ruhlaer Wetterchronik von Otfried Blumenstein

Diese Dokumentation des Ruhlaer Wetters, zurückreichend bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts, wurde von Otfried Blumenstein in ununterbrochener, über 70-jähriger Recherche und ununterbrochener, täglicher Beobachtung an seiner Wetterstation vorgenommen.
Wir freuen uns, an dieser Stelle seine Arbeit veröffentlichen zu dürfen.

Die weitere Aufzeichnung des Ruhlaer Wetters wurde in den darauffolgenden Jahren durch Gert Götze bis Mitte 2023 fortgesetzt.
Tabellarische Zusammenfassung und Auswertung der Wetterchronik von Otfried Blumenstein für die Jahre 2007 – 2022 – erstellt und bearbeitet von Gert Götze, Ruhla

Ruhlaer Wetterchronik von Gert Götze

Die Wetterchroniken von Gert Götze – geführt und bearbeitet in Zusammenarbeit mit Silke Möller – vom Dezember 2018 bis Juni 2023.
Aufgrund der periodischen, monatlichen Veröffentlichung der Beobachtungen wurden die Vorlagen auch hier und analog in Monatsübersichten aufgeführt.

Eine sehr ausführliche und umfangreiche Aufzeichnung des Ruhlaer Wetters ab Mitte des 14. Jahrhunderts bis zum Jahre 2017 wurde von Otfried Blumenstein in ununterbrochener, über 70-jähriger Dokumentenrecherche und ununterbrochener, täglicher Beobachtung an seiner Wetterstation vorgenommen.
Die Wetterchronik beginnt am IV. Quartal des Jahres 2018, ab Dezember
Die Wetterchronik für das Jahr 2019
*** noch leer 🙁 ***
Die Wetterchronik für das Jahr 2020




Die Wetterchronik für das Jahr 2021
Die Wetterchronik für das Jahr 2022

Die Wetterchronik für das Jahr 2023
– bearbeitet bis Juni, danach aufgrund des Ablebens von Gert Götze nicht mehr weitergeführt –

Schulen und Bildung in Ruhla – Ernst-Thälmann-Schule

Die ehemalige Ernst-Thälmann-Schule: Unterricht, später dann Abitur, Sport und Beginn der polytechnischen Ausbildung in der DDR
Zur freundlichen Beachtung: Die Qualität der hier reproduzierten Dokumente entspricht aufgrund ihres Alters und Erhaltungszustand nicht immer den heute üblichen Ansprüchen. Auch die Erstellung der Dokumente und die Qualität des Ausgangsmaterials ist mit den heute gängigen Verfahren nicht zu vergleichen – hinzu kommen die unvermeidlichen Alterungserscheinungen. Im Interesse der Wahrung der historischen Authentizität wurde aber weitestgehend auf eine Übertragung in heutige Schrift und Darstellung verzichtet.

Zum “Ruhlaer Plan” gibt es eine eigene Rubrik. Bitte hier aufrufen.

Ortschronik – Fotoarchiv H. Töpfer

Diverse Bilder aus alten Zeiten – kreuz und quer durch und über die Ruhl
Statt der üblichen Bilder hier ein Video aus dem Jahr der ersten Mondlandung 😉

104-jähriges Jubiläum Vereintes Ruhla

Am 1. April 2021 bestand Ruhla als Einheitsgemeinde seit nunmehr 100 Jahren.
Anläßlich des 102. Jahrestages der Vereinigung der beiden Ortsteile wurde eine Gedenktafel enthüllt, die an dieses Ereignis erinnert.
Eine erste urkundliche Nennung Ruhlas im Erbbuch der Grafschaft Henneberg datiert aus dem Jahre 1355. Reste der schon 1183 urkundlich erwähnten kleinen romanischen Kapelle in der Gemarkung Glasebach oberhalb Ruhlas zeugen von wesentlich früheren Ansiedlungen.
Der Ursprung Ruhlas, im heutigen Flurbezirk “Alte Ruhl” gelegen, geht auf sogenannte “Waldschmiede” des 12./13. Jhdts. zurück, die zugleich Bergleute, Köhler und Schmelzer waren. Aus anstehendem Erz wurde bis etwa zu Beginn des 14. Jhdts. an Ort und Stelle Eisen erzeugt und daraus Blankwaffen hergestellt.
Bergbau und die Bearbeitung der geförderten Erze prägten das Bild Ruhlas. Infolge des entwicklungsbedingten Verfalls des Waffenschmiedehandwerks verlegte man sich um 1530 auf die Herstellung von Messerwaren. Etwa 200 Jahre lang war nun das Messerschmiedehandwerk in Ruhla dominierend.
Viele Jahrhunderte war Ruhla durch die Zugehörigkeit zu zwei Herzogtümern geteilt. Schon die Ersterwähnung von 1355 spricht von der “….die Ruhla halb”. So wird Ruhla 1640 im ernestinischen Teilungsprozess zwischen den Herzögen Ernst I. (“der Fromme”) von Sachsen-Gotha und Albrecht von Sachsen-Eisenach aufgeteilt. Dabei bildete der “Erbstrom” (auch “Rolla” oder “Ruhlaha” genannt) die natürliche Grenze. Dies, aber auch Konkurrenz (sich entwickelnde Industrie in Solingen), Absatz (erstarrte Innungsgesetze und Zollgrenzen) sowie die Abwanderung von ca. 80 Ruhlaer Familien der Messerschmiedezunft führten zum Niedergang des Ruhlaer Messerhandwerkes. Wurden Mitte des 17. Jahrhunderts verschiedene Innungssatzungen der Ruhlaer Messerschmiede aufgeführt, so wurde im Jahre 1819 die Messerschmiedeinnung aufgelöst. Vollständig ist dieses Handwerk zum Ende des 19. Jahrhunderts verschwunden.
Noch in der Blüte des Messerschmiedehandwerks wurde mit der artverwandten Pfeifenbeschlagfertigung der Grund zu einem neuen Erwerbszweig gelegt. Schon bald wurden in Ruhla komplette Tabakspfeifen hergestellt. Vor allem die Verwendung von Meerschaum und ab 1772 die Erfindung des Massemeerschaums, auch “Rühler Meerschaum” genannt, machten Ruhla weithin über alle Grenzen bekannt.
Kunstvoll geschnitzte Pfeifenköpfe von einzigartiger Schönheit sind heute im Orts- und Tabakpfeifenmuseum zu bewundern:
Mitte des 19. Jhdts. kam es zum großen Aufschwung der Pfeifenindustrie. Es wurden jährlich bis zu 23 Mio. Pfeifenköpfe und 15 Mio. komplette Pfeifen erzeugt im Wert von fast 2 Mio. Talern = 58 Mio. Euro. Mit dem Tod des letzten Meerschaumkopfschneiders (1981) starb das Tabakpfeifengewerbe in Ruhla gänzlich aus, nachdem es bereits Anfang des 20. Jhdts. fast vollständig erloschen war.
Aber auch als Badeort hatte sich Ruhla Mitte des 18. Jahrhunderts einen Namen gemacht. Die Entdeckung einer eisenhaltigen Quelle (“Rühler Stahlwasser“, 1737) und weiterer Mineralquellen (Eisensäuerlinge) sowie die spätere Errichtung eines Badehauses verhalfen Ruhla ab 1756 zu einem regen Badebetrieb.
Ebenso entwickelte sich Ruhla im 19. Jahrhundert zu einem Zentrum der Forstwirtschaft. 25 Jahre lang wirkte hier der Begründer der neuen Forstwirtschaft in Deutschland, Gottlob König.
Ein weiterer politischer Meilensteine in der Entwicklung Ruhlas war die Verleihung des Stadtrechts an beide Orte Ruhlas (1896) – Ruhla Gothaischen Anteils und Ruhla Weimarischen Anteils. Mit der Zerschlagung des Deutschen Kaiserreiches 1918 und der Ausrufung der Weimarer Republik (1919) gehörten nun beide Städte zum neu gegründeten Land Thüringen (1920). Am 1. April 1921 kam es zum Zusammenschluss der beiden Städte.
Aus dem “Thüringer Gesetzblatt” vom 29. Juli 1920
Aus der lokalen Presse: “Ruhlaer Zeitung”, April 1921
Zwischen 1926 und 1928 entstand in Ruhla nach den Plänen des Bauhausarchitekten Thilo Schoder (1888-1979) ein einzigartiges Bauhausensemble mit Sozialwohnungen, Stadtcafe, Konsum und Spielplatz. Beispielgebend war, dass jede Wohnung in der Regel über zwei Zimmer, Küche, Toilette verfügte und im Dachgeschoss sich für jeden Treppenaufgang ein Gemeinschaftsbad befand, über dessen Benutzung ein Badeplan der Mieter entschied. Heute steht dieses einzigartige Bauwerk unter Denkmalschutz.

Viele Industriebetriebe prägten nun das Bild der Stadt Ruhla. In der Folge bildeten sich vor allen Dingen einige Großbetriebe der Metallverarbeitung heraus. Weit bekannt wurde die Uhrenindustrie und die Fahrzeugelektrik, die für das Erbstromtal zum größten Arbeitgeber wurden. Nach 1990 entstanden durch Auflösung der Uhrenwerke Ruhla im Rahmen der Privatisierung die Firma GARDÉ Uhren- und Feinmechanik Ruhla GmbH.

Mit Vollendung der strukturellen Gebietsreform 1994 gehören Thal und Kittelsthal als Ortsteile zu Ruhla. Heute ist die Berg- und Uhrenstadt Ruhla ausgezeichnet als “Staatlich anerkannter Erholungsort” und nach über 25 Jahren Stadtentwicklung ein gutes Stück weitergekommen. Leerstehende Häuser und Industriebrachen wurden abgerissen oder umgewandelt. Dem Gast bietet sich heute ein sehenswertes Stadtbild. Der überaus interessanten Geschichte Ruhlas wurde bei der Umwandlung vom reinen Industriestandort zum liebenswerten Wohn- und Ferienort, mit mittelständischen Betrieben, Rechnung getragen.
Bei einem Rundgang durch Ruhla kann man auch heute noch viele Zeugen der interessanten Geschichte erkennen.
Hier und so verliefen vor 1921 die damaligen Grenzen
Und zu guter Letzt: Die damalige, kaum vergangene Teilung im Spiegel des Ruhlaer Notgeldes

Gemeinde Kittelsthal – Auszüge aus Grundstücksverkäufen und Jahresberichten der Gemeinde

Kauf- und Abtretungsverträge und dokumentierten Leistungen an die Gemeinde (Spanndienste) nebst Katasterbüchern und Jahresberichten zur Kassenlage der Gemeinde ab Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts
Hinweis: Im Interesse der Authentizität haben wir die Texte in Faksimile widergegeben. Etwaige Flecke auf dem Papier oder nicht kaschierte Risse in den Seiten sind dem Alter der Vorlagen geschuldet.
Vor dem Hintergrund der erheblichen Datenmengen, die in diesem und einigen weiteren Unterseiten hinterlegt sind, macht es sich im Interesse der Nutzerfreundlichkeit und optimalen Performance erforderlich, neben einer Datenkomprimierung auch ein gestaffeltes Laden (sog. ‘lazy loading’) zu nutzen, um die Wartezeiten auf Ihrem Bildschirm so weit wie möglich zu reduzieren. Sie bemerken diese technische Maßnahme lediglich in Form eines geringfügig verzögerten Bildaufbaus beim Aufbau der Tableaus und Bewegung des Mauszeigers, wobei dies bei den derzeit üblichen und performanten Netzwerkverbindungen sich in der Größenordnung von Sekundenbruchteilen bewegen dürfte.
Die Gesamtleistung der Website wird ferner durch das Verzögern des Ladens interner Dateien und Programmkomponenten, z.B. Java-Scripte, bis zur ersten Benutzerinteraktion (z. B: Scrollen, Klicken) verbessert und der Aufbau erheblich beschleunigt.
Kittelsthälsche Gemeindefinanzierungen in der Mitte des vorvergangenen Jahrhunderts
Ausgewählte jährliche Einnahmen und Ausgaben aus den 1750-er Jahren – für Spanndienste
Diverse Rechnungen und Quittungen aus den 1870-er Jahren über Dienstleistungen im Ort
Die untenstehenden Grundstücksveräußerungen erfolgten seinerzeit im Zuge des Baus und Verlegung einer Wasserleitung im Einzugsbereich der Gemeinde.
Hinweis: Die Katasterdateien sind teilweise sehr umfangreich. Die Einsichtnahme nach dem Aufruf kann daher einige Zeit in Anspruch nehmen.

Externe Museums-Impressionen aus Geschichte und Technik

Ein kleiner Bilder-Querschnitt aus Museen im In- und Ausland
Sämtliche Bilder wurden vom Autor dieser Website selbst erstellt.
Bilder aus dem Mannheimer Technoseum. Die hier gezeigten Bilder illustrieren die dortige Ausstellung “Auf Empfang! Die Geschichte von Radio und Fernsehen”.
Im Oktober 2023 begehen wir das 100-jährige Jubiläum des Rundfunks in Deutschland.
Aus dem Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig.
So war die DDR und ihr eigenes, überschaubares Weltniveau!
Ebenfalls aus dem Zeitgeschichtliches Forum in Leipzig.
– Nicht alles, aber so manches war wirklich zu seiner Zeit Weltniveau. –
Bilder und Impressionen aus dem damals so genannten Tränenpalast, der Grenzübergangsstelle zwischen Ost- und Westberlin am Bahnhof Friedrichstraße.
Klein, aber fein! Es ist nicht ganz so groß, wie das benachbarte Haus am Checkpoint Charlie – pardon: Grenzübergang Friedrichstraße – , aber trotzdem sehr schön, überschaubar und lehrreich.
Aus der Gedenk- und Bildungsstätte Erfurt – der ehemaligen Stasi-Zentrale des Bezirkes Erfurt
So war die DDR und ihr eigenes, überschaubares Weltniveau!
Eine kleine Auswahl von Museen aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Wirklich sehr beeindruckend! Und weil es so einmalig ist, seine hier auch einige Natur- und landschaftliche Impressionen aufgezeigt.
Ein Ereignis, das die Welt verändert hat. Zum Innehalten und Nachdenken!
– Bilder aus dem World-Trade-Center-Museum in New York im September 2022 –
Über das endlos lange und beeindruckende Landschafts- und historische Museum – von Chicago bis Santa Monica in Los Angeles, die einstmals fast 4.000 km lange Route 66
Einfach nur einmalig und absolut sehenswert!
Klein aber wirklich fein …
Mächtig gewaltig!! Hier erübrigt sich jeder Kommentar! Ein Besuchstag reicht vorn und hinten nicht hin …
Auch hier in London und Greenwich – ja, da gibts den Nullmeridian – kann man problemlos mehrere Tage verbringen, wenn man denn möchte.

Historische Aufzeichnungen zur Tropfsteinhöhle von Kittelsthal

Folgend mehrere hochinteressante Ausführungen über die Kittelsthaler Höhlenforschung zu DDR-Zeiten. Herzlichen Dank für die Bereitstellung des Text- und Bildmaterials an Herrn Klaus Schöllhorn, Preetz bei Kiel.
An dieser Stelle sei auch Frank Baumann aus Kittelsthal gewürdigt, der sich seinerzeit und ebenfalls mit außerordentlichem Engagement für die Höhlenforschung und die kulturelle Entwicklung seiner Heimatgemeinde verdient gemacht hat.

Ortschronik – Nachrichten und Erfahrungen USA Anno 1806

Ein anonymer Deutscher, ein Rheinländer, beschreibt seine Eindrücke von der Neuen Welt und gibt interessante und wohl auch ungefilterte Einblicke in die Gesellschaft, Wirtschaft und Wirtschaft des damals noch kleinen aber aufstrebenden Landes sowie die politischen Gegebenheiten in das Amerika der damaligen Zeit.
Auch der bekannte Ruhlaer Geograph und Weltreisende, Dr. Alexander Ziegler, hat eine “Reise durch Nordamerika und Westindien mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Elementes…” verfaßt, die hier auf unserer Website zu lesen ist.

Bedeutende Ruhlaer – Dr. Alexander Ziegler

Über den Ruhlaer Weltreisenden, Geographen und Schriftsteller Dr. Alexander Ziegler
Dem Förderer und Ehrenbürger unserer Heimatstadt Ruhla
Alexander Ziegler wurde am 20. Januar 1822 als vierter und jüngster Sohn des Handelsherrn und Tabakpfeifenfabrikanten Johannes Ziegler in Ruhla in der Unteren Lindenstraße (später Haus Nr. 17, steht nicht mehr) geboren. Sein Bildungsweg führte, nach kurzzeitigem Besuch der Elementarschule in Ruhla, über die Salzmannsche Erziehungs- und Bildungsanstalt Schnepfenthal, das Gymnasium Eisenach (Abitur 1839) und die Universität Jena mit dem Studium der Nationalökonomie/Staatswirtschaft, Gewerbepolitik, Agronomie, Geognosie und Mineralogie (1842 bis 1844).

Er beendete diese Studien ohne Abschluss durch einen akademischen Grad und wandte sich den geographisch-historischen Wissenschaften zu. Sein Vorbild war der berühmte Geograph Carl Ritter, erster deutscher Professor der Geographie in Berlin, von dem er Vorlesungen hörte und Grundkenntnisse erwarb. Zudem eignete er sich Sprachkenntnisse in Englisch, Französisch, Spanisch (Katalanisch und Kastilisch), Latein und Griechisch an, aufbauend auf schon in Schnepfenthal gelegten Grundlagen. Eine bis ins Alter anhaltende Vorliebe für das Turnen war ihm auch von dort durch den bekannten Pädagogen GutsMuths mitgegeben worden. In Ruhla war er 1848 Mitbegründer und über 30 Jahre aktives Mitglied des Turnvereins. Einen Turnplatz mit Geräten ließ er nach Jahnschem Vorbild auf eigene Kosten auf dem alten Schützenhof am Bermer anlegen.

Als Fabrikantensohn wohlhabend, dazu unabhängig, gebildet und körperlich gestählt, begann Alexander Ziegler im Jahre 1845, seinen Neigungen nachzugehen und zu reisen, was damals mit vielen Mühen und Entsagungen verbunden war. Bereits 1846/47 unternahm er seine erste große Reise, die ihn von New York über Boston durch Nordamerika bis in die Karibik führte und die er in zwei Büchern beschrieb (1848). Damit im Zusammenhang gab er einen Führer mit Hinweisen für Auswanderer heraus und erlaubte sich, als freidenkender Bürger in einer weiteren Schrift die Demokratie in den USA kritisch zu beleuchten. Die Entwicklung der USA zur Weltmacht und zum Herrn des Welthandels sowie die Auswirkungen, davon sah er in seinen Erörterungen richtig voraus.

1850 reiste Ziegler nach Spanien und Portugal, zu den Kanarischen Inseln und nach Madeira, 1852/54 nach Ägypten, Nubien, über die Sinaihalbinsel nach Palästina, Jordanien, Syrien, nach Zypern, Rhodos, Samos, Lesbos, durch Anatolien und Gallipoli nach Konstantinopel, 1857/58 durch Dänemark nach Norwegen, nach Schottland, zu den Orkney- und Shetland-Inseln, Neufundland und Labrador, nach Grönland, Island und Spitzbergen, durch Finnmark, Lappland, das nördliche Russland und Schweden. Jeweils im Folgejahr erschienen ausführliche, z.T. mehrbändige Reisebeschreibungen als wissenschaftlich fundierte landeskundliche Abhandlungen mit exakten geographischen, historischen, ethnographischen, kulturellen und ökonomischen Fakten, aufgelockert durch Anekdoten und poetische Wendungen. Die Reiseberichte fanden allgemein, auch international Anerkennung. Der norwegische Dichter und Politiker Björnstjern Björnson z.B. wurde durch Zieglers Veröffentlichung veranlasst, die Finnmark und das Nordland zu bereisen, wofür er sich bei ihm bedankte. Der Schriftsteller Karl May nutzte Zieglers Veröffentlichungen, die er während seiner Inhaftierungen studierte, als Informations- und Faktenquellen für seine Romane.
(Hinweis: Letzteres ist allerdings nicht zweifelsfrei belegt. Diesbezügliche Rückfragen bei der Deutschen Karl-May-Gesellschaft im Jahre 2022 konnten durch selbige aktuell nicht bestätigt werden.)

Alexander Ziegler fühlte sich in erster Linie als Wissenschaftler, nicht als Schriftsteller. Seinen Doktortitel (Doctor Philosophiae Honores) erwarb er 1857 an der Universität Jena durch Vorlage seiner Werke, die angenommen und als wissenschaftliche Schriften anerkannt wurden. Auch hielt er Gastvorlesungen in Jena und Dresden.

An größeren Reisen unternahm Ziegler nach 1860 noch eine nach Indien, eine zweite nach Spanien mit Marokko und Algerien (1867) und eine zur Eröffnung des Sueskanals (1869), wo er, eigentlich mehr spaßhaft, die damals schon geprägte Wendung „Ruhlaer sind überall“ überprüfen wollte, indem er den Mundartausdruck „Uisgebuihrt Bornrörrn“ mehrmals in die Menge rief. Tatsächlich bekam er mit „Nünmao blao Beattuch“ die richtige Erwiderung, und zwar von einem ausgewanderten Ruhlaer namens Langlotz, der als Kutscher des englischen Lords Interwick mit anwesend war.

Während Zieglers Aufenthalte zu Hause wirkte er unermüdlich auf verschiedenen Gebieten für seine Heimat. Neben entsprechenden Aufsätzen in der Eisenacher, Weimarer und Leipziger Zeitung gab er heimatkundlich-geographisch-historische Schriften heraus. Von seinem Freund Ludwig Storch angeregt erwanderte er sich den Rennsteig und andere Thüringerwaldgebiete und veröffentlichte darüber. In seine nach eigenen Gestaltungsentwürfen am Bermer gebaute Villa „Ursomontana“ lud er Gelehrte, Reisende, Dichter, Schriftsteller und Künstler zu Gesprächen über besondere Personen vor (siehe auch Zusammenstellung am Schluß).

Das Tabakpfeifengewerbe unterstützte Ziegler ideell und materiell; besonders die künstlerische Ausführung der Pfeifen. „Zur Glorifikation Ruhlas und der Industrie daselbst“ organisierte und gestaltete er. Ferner Ausstellungen und Festzüge, die von beiden Herzögen, zu denen er gute Verbindungen hatte, anerkannt und gelobt wurden. Den großen heimathistorisch-volkskundlichen Festzug anlässlich der Begrüßung der aus dem Krieg 1870/71 heimkehrenden Ruhlaer entwarf, organisierte und gestaltete er. Von Prof. Schneider, Gotha ließ er die einzelnen Gruppen zeichnen und die Darstellungen zu einem Fries für sein Arbeitszimmer zusammenfügen. (Die Einzelbilder des Frieses, der sich im Stadtmuseum, allerdings nicht in der Ausstellung, befindet, vermitteln wertvolle volks- und heimatkundliche Überlieferungen.)

Alexander Ziegler sah in jeder Beziehung seine Heimat als Ganzes, ignorierte die Grenze und machte keinen Unterschied zwischen dem weimarischen und gothaischen Teil Ruhlas und ihren Bewohnern, obwohl er ein getreuer Gefolgsmann des Großherzogs war. Er gehörte zu den ersten Befürwortern und Betreibern der Vereinigung beider Ortsteile und war meist ihr Wortführer.

Auf dem Ringberg ließ Ziegler 1867 auf eigene Kosten einen Aussichtsturm errichten, den er nach dem Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach in Würdigung seiner Verdienste um die Erneuerung der Wartburg „Carl-Alexander-Turm“ benannte. In der Umgebung des von ihm 1863 als Stumpff-Denkmal begründeten Dichterhains legte er in Erweiterung eines vom Forstwissenschaftler und Waldreformer Gottlob König begonnenen Arboretums einen botanisch-dendrologisch-geologischen Berggarten an. Die Anbringung der Gedenktafeln für Schenck und Storch veranlasste er.

In der Gemeinde Ruhla WA initiierte er den Neubau einer Schule, ließ eine Mineralogie- und Biologie-Schulsammlung einrichten und dem ganzen Ort stiftete er eine Schul- und Volksbibliothek mit nahezu 1.700 Bänden. (Ihrer kompletten Erhaltung wurde leider keine Aufmerksamkeit geschenkt. Die Nazis ließen die Sammlung auseinanderreißen, einen Teil in eine 1937 neu gegründete Volksbücherei aufnehmen, andere Teile abtransportieren bzw. auch vernichten. Ein Rest wurde 1954 ins Ruhlaer Heimatmuseum übernommen.) Auch für den Gewerbeverein, den Alexander Ziegler mit gründete, legte er eine Bibliothek an.

Die Deutsche Nationallotterie zur Unterstützung der Tiedge- und Schillerstiftung für alte, bedürftige Schriftsteller und Künstler gründete Ziegler mit und betrieb sie als Hauptakteur (Ertrag rund 454.000 Taler, umgerechnet fast 30 Mio. Euro). Für die Durchführung und Ausrüstung der damaligen deutschen Forschungsexpedition in das Innere Afrikas setzte er sich intensiv ein, auch für die Schaffung des Germanischen Museums. Beide Herzöge begeisterte er für diese Idee. Der eine wollte die Wartburg, der andere die Veste Coburg dafür zur Verfügung stellen. Entschieden wurde sich dann aber für das Karthäuserkloster in Nürnberg. In einer Veröffentlichung beschrieb Ziegler den Werdegang des Museums.

Den Gothaer Sprachforscher Professor Karl Regel gewann er zur Erarbeitung des heute noch außerordentlich wertvollen, umfassenden Werkes über die Ruhlaer Mundart, wofür er selbst zuarbeitete und dessen Drucklegung (Weimar 1868) er mit finanzierte. Seinen Landsmann und langjährigen Freund Ludwig Storch bewog er zum Behandeln heimischer Stoffe in Romanen und Erzählungen sowie zum Dichten in Ruhlaer Mundart. 1866 vermittelte er ihm eine Pension der Schillerstiftung mit Alterswohnsitz in Kreuzwertheim am Main.

In verschiedenen wissenschaftlichen Gesellschaften war Ziegler Mitglied, so in Dresden, wo er auch zeitweilig wohnte, in der Geographischen Gesellschaft und in der Naturforschenden Gesellschaft Isis, in Berlin in der Gesellschaft für Erdkunde, in Leipzig im Verein der Freunde der Erdkunde, in Frankfurt/Main im Verein für Geographie und Statistik und im Deutschen Hochstift, in Sachsen in der Naturforschenden Gesellschaft Görlitz und in der Ökonomischen Gesellschaft.

Ziegler war stets um die Förderung der Wissenschaft bemüht. Mit namhaften Forschern, Wissenschaftlern und Schriftstellern stand er im Briefverkehr, so u.a. mit Alfred Brehm, Alexander von Humboldt, Otto Kersten (Afrikaforscher), August Petermann, Björnstjern Björnson, Heinrich Barth (Geograph), Karl Gutzkow, Karl Polack, Adolf Bube, Ernst Keil (Verleger), Ludwig Storch. Der Großherzog verlieh ihm für seine Verdienste den Titel Hofrat, das Ritterkreuz I. Klasse des Ordens vom Weißen Falken und das Ehrenkreuz, der König von Preußen den Kronenorden 3. Klasse. In beiden Orten Ruhla und in Königsberg in Franken war er Ehrenbürger. Seinem Geburts- und Hauptwohnort Ruhla hinterließ er Legate für den Bau einer Turnhalle, für die Erneuerung des Carl-Alexander-Turmes, für bedürftige alte Männer aus den Pfeifenwerkstätten, für die Erhaltung von Kirchen und Schulen, zur Unterstützung von Feuerwehr und Vereinen, insgesamt mehr als 38.000 Mark.

Alexander Ziegler, der Zeit seines Lebens unverheiratet war, verstarb am Karfreitag, dem 8. April 1887 in Wiesbaden, wo er sich seit November zu Kur und Erholung aufgehalten hatte. Groß und vielfältig waren die Ehrenbezeigungen an den Tagen der Überführung, Aufbahrung und Beerdigung. Nahezu ganz Ruhla war erschienen, um vom geliebten Hofrat Abschied zu nehmen. Seine Heimatstadt ehrt ihn durch eine Gedenktafel im Dichterhain, gestiftet 1888 von den Bürgern.

In Verkennung und Missachtung seiner Bedeutung und Verdienste wurde 1950 durch die Ruhlaer Kommunisten der Name Zieglerstraße abgeschafft, der dem unteren Lappengrund im Jahre 1900 verliehen worden war. Auch bei den Straßenumbenennungen im Jahre 1991 fiel der Name bei den Bürgern und Stadtverordneten unverständlicherweise durch.

Überblick über Zieglers Werke:
Skizzen einer Reise durch Nordamerika und Westindien mit besonderer Berücksichtigung des Staates Wisconsin, 2 Bde. (Dresden u. Leipzig 1848); Republikanische Licht- und Schattenseiten oder die Republik in Deutschland und in den Vereinigten Staaten von Nordamerika (Dresden u. Leipzig1848); Der deutsche Auswanderer nach den Vereinigten Staaten (Dresden 1849); Taschenbuch der bairischen Bierbrauerei (Leipzig 1850); Reise in Spanien, 2 Bde. (Leipzig 1851); Meine Reise im Orient, 2 Bde. (Leipzig 1855); Der Geleitsmann. Katechismus für Auswanderer (Leipzig 1856); Martin Behaim aus Nürnberg. Der geistige Entdecker Amerikas (Dresden 1859); Deutsche Nationaluunternehmungen (Afrika-Expedition, Germanisches Museum, Schillerlotterie – Dresden 1860 und 1862); Meine Reisen im Norden, 2 Bde. (Leipzig 1860); Die Reise des Pytheas nach Thule (Dresden 1861); Der Rennsteig des Thüringer Waldes. Eine Bergwanderung mit einer historisch-topographischen Abhandlung über das Alter und die Bestimmung dieses Weges (Dresden 1862); Die deutschen Erforschungs-Expeditionen nach Inner-Afrika (Dresden 1863); Die direkte Besteuerung des Spiritus oder die Umwandlung der Maischraumsteuer in eine Fabriksteuer. Eine volks- und staatswirtschaftliche Frage der Neuzeit (Dresden 1863); Neues Reisehandbuch für Thüringen (Hildburghausen 1864); Die Auswanderung der Thüringer Messerschmiede nach Preußen (1865); Das Thüringerwalddorf Ruhla und seine Umgebung (Dresden 1867 u. 3 weitere Auflagen); Regiomontanus, Johannes Müller aus Königsberg in Franken, ein geistiger Vorläufer des Columbus (Dresden 1874); Zur Geschichte des Meerschaums mit besonderer Berücksichtigung der Meerschaumgruben bei Eski Schehr in Kleinasien und der betreffenden Industrie in Ruhla in Thüringen (Dresden 1878); Ludwig Storchs poetischer Nachlaß (Eisenach 1882); Chronik von Schnepfenthal (1884); zahlreiche Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften; Manuskript Ruhla-Chronik (verschollen, von Arno Schlothauer bearbeitete Auszüge vorhanden). Eine umfangreiche Arbeit über die Hörselberge blieb unveröffentlicht.

Quelle: Köllner, Lotar; “Bedeutende Ruhlaer aus vier Jahrzehnten”, Ruhla, 2005, auf der hier vorliegenden Seite z.T. bearbeitet und ergänzt.
Eine Auswahl aus Dr. Zieglers Werken
Eine “Reise durch Nordamerika und Westindien mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Elementes…”
Bei dieser Gelegenheit: Eine sehr interessante, zeitlich knapp 35 Jahre ältere Reise- und Landesbeschreibung eines Deutschen über die damaligen Vereinigten Staaten kann der geneigte Besucher auch hier lesen.
Und: Eine abenteuerliche und hochspannende Lebens-, Reise- und Vagabundenbeschreibung in zwei Teilen, hier aus Südamerika, zu Beginn des vorvergangenen Jahrhunderts, hat der ehemalige Ruhlaer Bürger Franz Donat geschrieben.
Caput Nili Quaerere – Die Quellen des Nils finden! – Das uralte, bereits aus der Zeit der altägyptischen Pharaonen überlieferte geographische Problem war zur Veröffentlichung von Zieglers gerade weitgehend gelöst, gleichwohl die Entdeckung des wirklich letzten Zuflusses dieses Stroms noch einige Jahre auf sich warten ließ und selbst heute noch nicht in finaler Konsequenz geklärt ist … Sehr interessant ist auch die hier unten aufgezeigte Karte der damaligen Zeit – sie stammt ebenfalls aus Alexander Zieglers Buch von 1862 und stammt aus dem Justus-Perthes-Verlag in Gotha – für den historisch und geographisch Interessierten ist dies sicherlich ein wahrer Leckerbissen. Ferner noch ein schöner Beitrag aus dem Jahre 1877 von Dr. Ziegler zu diesem Thema in der “Ruhlaer Zeitung”

Interessant ist im weiteren Zusammenhang der Umstand, daß der große französische Schriftsteller Jules Verne seinen ersten, im Jahre 1864 erschienenen und im Inneren Afrikas spielenden Roman “Fünf Wochen im Ballon” auf ähnliche Quellen Bezug nimmt. Das Interesse des geneigten Besuchers sei daher auf das Karten-Faksimile dieser Erstausgabe gerichtet. Abgesehen von einigen fiktiven Plätzen sind Gegebenheiten und Landschaften durchaus korrekt angesiedelt.

Eine sehr schöne, spannende und zum Nachdenken anregende Lektüre über die “Caput Nili Quaerere” gibt der große Afrikareisende Henry Morton Stanley in seinem Werk “Im dunkelsten Afrika” aus dem Jahre 1890. Gleichwohl man über das Wirken und die Ergebnisse der Forschungsreisen Stanleys durchaus geteilter Meinung sein kann, sei dieser Auszug aufgrund seiner Tiefsinnigkeit und Brillanz hier dargestellt. Der geneigte Leser möge sich sein Urteil selbst bilden.
Vergrößerte Ansicht: bitte unten auf das Lupensymbol klicken. Hier die Afrikakarte aus Alexander Zieglers Buch aus dem Jahre 1862.
Eine von dem seinerzeit recht bekannten und bei Justus Perthes in Gotha tätigen Ruhlaer, Bruno Hassenstein, bearbeitete Karte.
Ein Auszug aus dem hierzulande seinerzeit weit verbreiteten Hand-Atlas von Richard Andrée von 1881 sowie je einem Schulatlas aus den Jahren 1868 und 1918.
Hier die Karte zum Blättern aus “Fünf Wochen im Ballon” von Jules Verne von 1864.
Hier ein Ausschnitt zum Blättern aus “Im dunkelsten Afrika” von Henry Morton Stanley von 1890 nebst inkludiertem, historischen Kartenmaterial.
Hinweis: Die Kartenvorlagen sind z.T. im A2-Format, insofern ist bei der Ansicht eine Vergrößerung der Anzeige empfehlenswert. Hilfreich mag im Einzelfall auch das Umschalten der Anzeige in den Single-Page-Modus (die Bedienleiste unter der Bildanzeige, hier nach Klick auf die drei Punkte rechts) sein.
Eine Darstellung der Karten via Smartphone ist zwar technisch möglich, jedoch nicht unbedingt aussagekräftig. Trotzdem viel Spaß und Erfolg!
Johannes Müller, lateinisch “Regiomontanus” genannt, war ein bedeutender, deutscher Mathematiker und Astronom des 15. Jahrhunderts. Die Kenntnis seiner Werke waren u.a. mit ausschlaggebend, daß Christoph Kolumbus im August 1492 seine erste Reise nach Indien (so dachte er es zumindest) unternahm und dann im Oktober desselben Jahres auf der karibischen Insel San Salvador, heute Watlingsinsel, den Boden der Neuen Welt betrat. Alexander Ziegler hat Regiomontanus mit dem hier nachzulesendem Werk ein literarisch-wissenschaftliches Denkmal gesetzt, genau wie dem Nürnberger Kosmographen Martin Behaim, dem Schöpfer des ersten Erdglobus. Eine interessante Referenz an die damalige Zeit ist auch die Nürnberger Weltchronik von Hartmann Schedel aus dem Jahre 1493, in der zwar Amerika (noch) nicht erwähnt ist, dafür aber etliche Gegebenheiten und Städte aus unserer näheren Heimat.
Für den geneigten Leser hier auch ein kleiner Auszug.
Im Interesse der Authentizität haben wir den Text in Faksimile widergegeben. Etwaige Flecke auf dem Papier oder nicht kaschierte Risse in den Seiten bitten wir daher, uns nachzusehen.
Das klassische Werk von 1493 und Folgejahre über die damals bekannte Weltgeschichte und Geographie.
Hier: ein kleiner Auszug aus der Nürnberger Ausgabe von 1493 über Thüringen sowie ein komplettes Faksimile der Augsburger Ausgabe von 1496.
Ein bemerkenswertes Werk von 1874 über den Mathematiker und Astronomen Johannes Müller, genannt Regiomontanus.
Mit einer persönlichen Widmung an “seinen lieben Freund Ludwig Storch im April 1874”.
Ein bemerkenswertes Werkchen von 1859 über den Nürnberger Schöpfer des ersten Erdglobus
Das Buch über seine Heimatstadt, die er seinerzeit noch als “Thüringerwalddorf Ruhla” bezeichnete.
Eine Auswahl von Dr. Alexander Zieglers Auszeichnungen und Würdigungen nebst eines Faksimile des Gothaischen Falkenordens

Wetterchronik Otfried Blumenstein – Über die Meteorologie und Mythologie

In der Vergangenheit hat es bekanntlich viele Unklarheiten und Mutmaßungen über das Wetter und die damit verbundenen Erscheinungen gegeben. Hier auch eine kleine historische Kostprobe aus dem Jahre 1941 über den seinerzeit vorherrschenden Aberglauben und ein über einhundert Jahre zuvor erschienenes Werk von 1835 des eher aus dem Bereich der deutschen Volksmärchen bekannten Jacob Grimm – die Otfried Blumenstein sicher gut gefallen hätten.

500 Jahre Reformation und Bauernkrieg

Vor nunmehr über 500 Jahren, am 18. April 1521 stand Martin Luther in Worms vor Kaiser und Reich … und auf der Wartburg ging es ab 5. Mai gleichen Jahres dann weiter.
Aus diesem Anlaß – und weil sie so eng mit Luther, dem Bauernkrieg und der unmittelbaren Geschichte unserer Heimat verbunden ist – geben wir folgend dem historisch interessierten Besucher einige faksimilierte historische Abrisse zur Geschichte der Reformation als Lektüre.
Damit verbunden sei auch ein Abriß zur seinerzeitigen gesellschaftlichen Situation und der Kirche dargestellt.

Diese hier aufgeführten Schriften geben jedoch keinerlei aktuelle Wertung, ganz gleich welcher Art, sondern spiegeln auschließlich den Zeitgeist und die seinerzeitigen Auffassungen ihrer Autoren wieder.

Geschützte Bereiche – Grundsätzliches / Rechtliches

“Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten!”
– Von August Bebel um 1900 und Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl, 1995 –
Rechtliche Informationen zu historischen Druckwerken, Schriften und Fotos auf dieser Site, speziell aus der Zeit 1933 – 1990 sowie zugriffsgeschütztem Inhalt
Dem geneigten Besucher aus gegebenem Anlaß:

Die auf dieser, Ihnen vorliegenden Website, reproduzierten Schriften und Grafiken, die zum Teil auch aus der Zeit des Nationalsozialismus in den Jahren 1933 – 1945 sowie der Sowjetischen Besatzungszone, 1945 – 1949, resp. der Deutschen Demokratischen Republik, 1949 – 1990 stammen, dienen ausschließlich zu Informationszwecken im Sinne einer Berichterstattung des Zeitgeschehens oder/und der Geschichte – konform mit der aktuellen Fassung des § 86, Absatz 4 des StGB. Sämtliche Bilder, Texte und Grafiken dürfen nicht entgegen diesem Hinweis Verwendung finden. Nach der sogenannten Sozialadäquanz-Klausel in § 86a Absatz 3 in Verbindung mit § 86 Absatz 4 StGB greift der Tatbestand der “Gefährdung des demokratischen Rechtsstaates” nicht, wenn diese Veröffentlichung der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient.

Vor dem Hintergrund des o.g. Zeitgeschehens ist es aber unvermeidbar, daß auf diversen Faksimilien – es betrifft hier Druckerzeugnisse und Fotografien aus der einschlägigen Presse – auch eingebettete Symbole und Grafiken gezeigt werden, die untrennbar mit den damaligen partei- und staatlichen Hoheitsträgern und ihrer angeschlossenen Organisationen verbunden waren. Gleiches betrifft die Widergabe von Texten – z.B. Artikel aus Presseerzeugnissen und/oder chronologischen Aufzeichnungen. Ohne Kenntnis der Vorgänge in den damaligen Zeiten ist eine Einsicht oder/und ein Verständnis in viele heutige und mögliche künftige politische und wirtschaftliche Gegebenheiten, Abläufe und Prozesse nur schwer, wenn gar überhaupt nicht möglich. In der heutigen Zeit fällt es zunehmend schwerer, aus der Fülle der verfügbaren Infomationsquellen, wirklich korrekte und objektiv zutreffende Sachverhalte zu entnehmen. Vor diesem Hintergrund haben wir uns entschlossen, soweit möglich und aufwandstechnisch vertretbar, ausschließlich auf Dokumente und Vorlagen zurückzugreifen bzw. Quellen zu verwenden, deren historische Originalität, Authentizität und Seriösität außer Zweifel steht.

Die Intention der vorliegenden Website – siehe auch die hier veröffentlichte Satzung des Vereins Arche Nova Ruhla e.V. – liegt neben der kritischen Bewahrung von kulturhistorischem Schrift- und Gedankengut auch darin, daß die lt. StGB verbotenen Organisationen und/oder die von ihnen verfolgten militaristischen und/oder antidemokratischen Bestrebungen erkannt werden. Dies beabsichtigt jedoch in keinster Weise, daß die von diesen Organisationen ausgehenden, verfassungsfeindlichen Bestrebungen (eben die Gefährdung des demokratischen Rechtsstaates) aufgrund der Präsenz eben dieser Bild- und Schriftmaterialien geduldet oder akzeptiert würden. Im übrigen unterstützt die vorliegende Website keinerlei aktuelle Partei- oder wie auch immer geartete politische Gruppenpolitik. Eine Unkenntlichmachung, z.B. Verpixelung oder Schwärzung bzw. Umschreibung von bildlichen Darstellungen, Texten oder auch Teilen derselbigen wäre selbstverständlich möglich; dies erachten wir allerdings aus den o.g. Gründen als wenig zielführend und und zudem kontraproduktiv.

Dem interessierten Leser sei in diesem Zusammenhang auch die auf der Website des Deutschen Bundestages veröffentlichte Schrift: “Das strafbare Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen” – § 86a StGB im Spiegel der Rechtsprechung; Verfasser: Regierungsdirektor Dr. Roman Trips-Hebert, Aktenzeichen: WD 7-3010-105/21, vom 10.11.2021 empfohlen. Ferner eine ausführliche Schrift des Bundesamtes für Verfassungsschutz zum Thema Rechtsextremismus und verbotene Organisationen.

Ferner: Die auf dem Webspace dieser Site veröffentlichten Medien bzw. Unterseiten sind nicht vollumfänglich zur uneingeschränkten Veröffentlichung bestimmt und sind daher z.T. mit Paßwort- und zusätzlich mit elektronischem Recherche- und Kopierschutz versehen. Sofern ein nicht autorisierter Benutzer unserer Website auf diesen Inhalt zugreifen möchte, kann ihm ggf. ein personengebundener und zeitlich befristeter Zugang in Form eines Paßwortes bereitgestellt werden. Dieser personengebundene Zugang ist auf einzelne Unterseiten oder inkludierte Teilbereiche beschränkt und läuft nach der erstmaligen Legitimierung bzw. Anmeldung durch den Nutzer auf der jeweiligen Unterseite nach einem Zeitraum von i.d.R. 720 Stunden (= 30 Tage) ab. Eine unter Umgehung dieser Maßnahmen vorgenommene Vervielfältigung und Weitergabe, auch in Teilen, ist nach geltender Rechtslage unzulässig; selbiges betrifft auch die Weitergabe von Paßwörtern an Dritte ohne Zustimmung des Vorstandes des Arche Nova Ruhla e.V. Nicht autorisierte Versuche, sich den geschützten Inhalt zugänglich zu machen (sog. ‘elektronischer Hausfriedensbruch’ oder auch ‘Hacking’) stellen im übrigen nach geltender Rechtsprechung eine Straftat dar!

Eine Rechtsverfolgung bleibt vorbehalten.

Grundlegende und weiterführende Informationen entnehmen Sie bitte den öffentlich zugänglichen Publikationen, wie z.B. des Deutschen Bundestages: Die Strafbarkeit des “Hackings” – Rechtslage im internationalen Vergleich oder auch in der Wikipedia zum Thema “Ausspähen von Daten“.

Für sachdienliche Hinweise sind wir jederzeit dankbar!

Der Vorstand des Arche Nova Ruhla e.V.

Bibliographie – Ruhla und Umgebung aus den 50ern

Eine Broschüre über die Ruhl und ein Wanderführer, zu Anfang und Ende der Fünfziger Jahre über unsere Heimatstadt und Umgebung 🙂

Ruhlaer Uhrenmuseum – Kurzübersicht und Impressionen

Ja, dieses Museum ist von etwas jüngerem Datum – und hat u.a. als Exponat eine der weltweit ersten “Digitaluhren” und die erste und einzige (natürlich hochgeheime) Atomuhr der DDR. 😉 Weltniveau eben 😉
Apropos, “Weltniveau”: Hier kann man – neben anderen Museen – das wirklich wahre Weltniveau besichtigen (nun ja, wie es unsere größte DDR der Welt so gerne gehabt hätte …)
Aus früheren Zeiten sind glücklicherweise auch viele originale Dokumente und Zeitzeugen erhalten geblieben. Eine kleine, aufgrund der schieren Größe des Fundus nur ansatzweise, Übersicht zu den Firmen Gebr. Thiel GmbH Ruhla und der späteren VEB Uhrenwerke Ruhla, resp. Kombinat VEB Mikroelektronik, haben wir hier freibleibend für die Nachwelt zur Ansicht gebracht.

Ortschronik – Gebr. Thiel und Uhrenwerke Ruhla – Eine Produktpalette

Vergangenes für Gegenwart und Zukunft sichtbar machen und bewahren!
Hier dem geneigten Leser und Interessenten eine Zusammenstellung aus der breit gefächerten Produktionspalette der damaligen Firma Gebr. Thiel GmbH und der VEB Uhrenwerke in Ruhla.
Der ehemalige Technische Leiter der Uhrenwerke Ruhla, Herr Artur Kamp, hat gemeinsam mit zwei Kollegen in der jüngeren Vergangenheit ein Buch verfaßt, welches aus der Perspektive der Uhrenindustrie eine weit umfassenden Querschnitt über die seinerzeitige Produktions-Palette gibt. In Verbindung mit den Veröffentlichungen der Fachvorträge (siehe Reiter rechts oben), gibt es eine sehr schöne Übersicht über die seinerzeitige Leistungsfähigkeit des Betriebes, aber auch über die alltäglichen Probleme und Widrigkeiten, mit denen die Fachleute zu kämpfen hatten. Wenn Sie Glück haben, können Sie das Werk noch antiquarisch erwerben.
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Historische Gebrauchmusterdarstellungen der Firmen Gebr. Thiel und der späteren Uhrenwerke – zum Teil sehr nostalgisch dargestellt. Viel Spaß beim Lesen, Schmökern und Erinnern
Eine Auswahl der zum Verkauf im DDR-Inland zugelassene Modelle. Sehr hübsch – aber ob man sie auch im heimatlichen Geschäft bekam, war eine andere Sache … Notfalls dann eben über die Verwandtschaft westlich der Grenze. …
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Uhrenkataloge und -informationen aus verschiedensten Jahren und Fertigungen
Verschiedene Uhrenmodelle – zeitlich geordnet – und Sonstiges


Verschiedene Jahreskalender-Ansichten
Die Produktion und der Vertrieb der Fa. Gebr. Thiel erstreckte sich nicht nur auf Zeitmeßgeräte. Eine weitere Säule stellten die Präzisions- und Werkzeugmaschinen dar, die für den Eigenbedarf aber auch zum größten Teil ins In- und Ausland exportiert wurden. Nachfolgend sei eine repräsentative Auswahl der Angebotspalette aufgezeigt.
Eine umfangreiche Zusammenstellung von Thielschen Maschinen und Werkzeugen für Eigenbedarf und Vertrieb
Eine Gebrauchsanweisung für Automaten, etwa aus dem Jahre 1920
Werbeprospekt für eine Werkzeugmaschine: ein sog. Form- und Stempelhobler

Vermischtes – Über 230 Jahre Französische Revolution

Die hier faksimilierte, bibliophile Rarität stammt vom Herbst 1789 (!) und ist ein äußerst seltenes Zeitzeugen-Exemplar in deutscher Sprache.
Die Bürger Robespierre, Marat, Hébert, St. Just und Spießgesellen kamen erst einige Jahre später zur Geltung!
Etwaige Flecke auf dem Papier oder nicht kaschierte Risse in den Seiten sind altersbedingt; wir bitten daher, uns dies nachzusehen.
Autor: Joseph Marius v. Babo, 1789

Ortschronik – Chroniken Fa. C.&F. Schlothauer GmbH – Produkte

Ortschronik Ruhla – Allgemeine Übersicht

Ortschronik – Die fahrzeugelektrische Industrie / Kombinat Fahrzeugelektrik Ruhla

Vergangenes für Gegenwart und Zukunft sichtbar machen und bewahren!
– Die ehemalige fahrzeugelektrische Industrie in der DDR, das spätere Kombinat VEB Fahrzeugelektrik Ruhla –
Zum Geleit:

Ruhla hatte in den 1980er Jahren mehr Industriearbeitsplätze als Einwohner, war Sitz zweier Kombinatsstammbetriebe und ein Schwerpunkt der Uhren-, Maschinen- und Elektroindustrie der DDR.
An dieser Stelle wird die ehemalige fahrzeugelektrische Industrie, das spätere Kombinat VEB Fahrzeugelektrik Ruhla (von den Rühlern auch “Klippen” genannt) behandelt.
Anmerkung: Die teilweise sehr deutliche politische Haltung und ‘klassenkämpferische’ Stil der Autoren entsprach dem damaligem Zeitgeist; bedeutet jedoch keinerlei Wertung oder Parteinahme seitens des Arche Nova Ruhla e.V. und ist im historischen Kontext der seinerzeitigen Veröffentlichungen zu sehen.
Im Interesse der Authentizität haben wir den Text in Faksimile wiedergegeben. Etwaige Flecke auf dem Papier oder nicht kaschierte Risse in den Seiten bitten wir daher, uns nachzuseh
Die nachstehenden Dokumente sind an manchen Stellen nur fragmentarisch erhalten – wir bitten um Ihr Verständnis.
Vorgeschichte des ehemaligen KFER als Familienbetrieb C.&F. Schlothauer GmbH Ruhla (drei handschriftlich erstellte Bände der Eigentümerfamilie über die Zeit von ca. 1500 – 1945, sowie diverse, historische Produktkataloge, eine Fabrikordnung nebst Satzung der betrieblichen Krankenkasse usw).
Geschichte der Fa. C.&.F Schlothauer GmbH aus ‘realsozialistischer’ Perspektive
Eine recht umfangreiche Geschichte der Fa. C.&.F Schlothauer GmbH, später Kombinat FER und der Stadt Ruhla nebst der Arbeiterbewegung aus ‘realsozialistischer’ Perspektive

Ortschronik – Chroniken Fa. C.&F. Schlothauer GmbH

Herzlichen Dank an Frau Christina und Herrn Jürgen Latoschinski aus Schaafheim, die uns die Gelegenheit boten, die in ihrem Besitz befindliche Chronik ihrer Familie und ihres damals in Besitz und Eigentum befindlichen Unternehmens in Ruhla zu veröffentlichen.
Ihre eigenen Erlebnisse und die Geschichte der Familie Schlothauer aus der Zeit nach Kriegsende 1945 hat Christina Latoschinski in einem sehr persönlichen und bewegenden Buch festgehalten.
Zu lesen bzw. erhältlich ist es als E-Book bzw. als Printausgabe.


Hinweis: Der Arche Nova e.V. bzw. der Websitenbetreiber beziehen keine Provision aus eventuellen Verkäufen.
Zu den Produktkatalogen (ausgewählte Exemplare aus der Chronik)
Wie auch in den anderen großen Unternehmen Ruhlas erhielten der Betriebsführer resp. die Geschäftsleitung der C&F Schlothauer GmbH auch in schwerer Zeit – oder vielleicht auch gerade deswegen – eine sehr schöne und individuell gestaltete, persönliche Widmung von ihrer Belegschaft.
Gegen Ende der 1920-er Jahre hat offenbar Berthold Schlothauer eine maschinengeschriebene Zusammenfassung seiner Familienchronik angefertigt, die in Fragmenten im Ruhlaer Heimatmuseum erhalten geblieben ist. An dieser Stelle sei diese Aufstellung in Faksimile aufgeführt. Änderungen und Zusätze sind vorbehaltlich!
Geschichte des Nachfolgebetriebes VEB Fahrzeugelektrik Ruhla (mit diversen historischen Betriebszeitungen, Chroniken, Arbeitsordnungen, usw.).

Webcontent – Zugänglichkeit und Barrierefreiheit

Zugänglichkeit des Contents und seine Barrierefreiheit
Aus gegebenem Anlaß:

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) trat am 27. Juni 2025 in Kraft. Der Geltungsbereich betrifft grundsätzlich alle privaten Wirtschaftsakteure (juristische Personen), worunter auch Vereine fallen. Bietet ein Verein kostenpflichtige Leistungen oder Funktionen an, die Verbraucher zum Abschluss eines entgeltlichen Vertrags anregen sollen, fällt er in den Anwendungsbereich des Gesetzes.
Unabhängig von den auf der Webseite angebotenen Dienstleistungen oder Produkten, sind Kleinunternehmen und Vereine mit weniger als zehn Beschäftigten und einem Jahresumsatz unter 2.000.000,– Euro vom BFSG ausgenommen. Dabei zählen Vollzeitbeschäftigte als ganze Einheit, Teilzeitbeschäftigte anteilig und ehrenamtliche Mitarbeiter überhaupt nicht.

Ferner fallen Vereine, die ihre Webseite nur zur Information und/oder zur Beantragung einer Mitgliedschaft gemäß geltender Satzung nutzen, nicht unter die Verpflichtungen des BFSG. Aufgrund des Charakters des vorliegenden Webpräsenz (sie versteht sich primär als ein Medium zur Wissensvermittlung nebst Erhaltung und Bewahrung lokalen Kulturgutes im Sinne eines Archivs und beinhaltet vorzugsweise Reproduktionen von Objekten aus musealen Sammlungen, die nicht vollständig barrierefrei zugänglich gemacht werden können; z.B. aufgrund einer Unvereinbarkeit der Barrierefreiheitsanforderungen der Authentizität eben dieser Reproduktionen; z.B. farblicher Kontrast, Darstellungsqualität oder der Nichtverfügbarkeit automatisierter und kosteneffizienter Lösungen, mit denen Text aus Manuskripten oder anderen Objekten einfach extrahiert und in, mit den Barrierefreiheitsanforderungen kompatible, Inhalte umgewandelt werden könnte; z.B. Dokumentenkopien mit Sütterlin- oder Frakturschriften).

Die Zahlung von Mitgliedsbeiträgen, die auf Satzungsvorgaben basiert, gilt nicht als Verbrauchervertrag und fällt daher nicht in den Anwendungsbereich des BFSG.

Oben genannte Ausschlußkriterien treffen zweifelsfrei auf den Geschäftsumfang – siehe auch die Satzung – des Vereins Arche Nova Ruhla e.V. zu.

Bei fachspezifischen Fragen stehen wir selbstverständlich gern zur Verfügung. Die entsprechenden Kontaktdaten entnehmen Sie bitte dem Impressum.

Bedeutende Ruhlaer – Friedrich Lux

Friedrich Lux
Über den bekanntesten Komponisten und Ehrenbürger unserer Heimatstadt
Würdigung von Friedrich Lux anläßlich seines 200. Geburtstages
Eine handschriftliche Originalpartitur: “Die Fürstin von Athen”
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Frau Rita Lux, Eisenach
Der “Schmied von Ruhla” – Ein historisches Textbuch aus dem Bestand unseres Heimatdichters Arno Schlothauer, verlegt wahrscheinlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Auch wenn man kein Opernfreund ist: der Text liest sich sehr schön und geht auch irgendwie ans Gemüt. Viel Spaß beim Lesen!
Ferner eine handschriftliche Originalpartitur des “Schmied von Ruhla”.
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Frau Rita Lux, Eisenach

Bedeutende Ruhlaer – Johann A. Stumpff

Johann Andreas Stumpff

Klavierbauer, Königlich Britischer Harfenmacher, Verehrer Mozarts und Schillers.
Freund Goethes, Förderer Ludwig van Beethovens, Carl Maria von Webers und Ludwig Storchs.

Geboren wurde Johann Andreas Stumpff am 27. Januar 1769 als zweiter Sohn des Klavier- und Instrumentenbauers Johann Heinrich Stumpff im Haus in der oberen Köhlergasse mit der heutigen Nr. 32. Gleich seinen beiden jüngeren Brüdern erlernte er das Handwerk des Vaters.

Wie er sich später Goethe und Ludwig Storch gegenüber äußerte, verspürte er als junger Mensch bald den wachsenden Drang nach höherer Lebenseinsicht und die Sehnsucht nach einem von geistiger Warte her zu beeinflussenden Lebensglück, auch ein gewisses Fernweh. Nach dem zufälligen Kennenlernen von Klopstocks „Messias“ begeisterte er sich für den Dichter. Goethe sah er in Ruhla und einige Male beim Schloss Wilhelmsthal und begeisterte sich auch für ihn. Intensiv beschäftigte er sich mit der Musik und das Wenige, das er von Mozarts Tonschöpfungen erlangen konnte, reichte aus, um seine Seele zu entflammen. Dass er am gleichen Monatstag wie Mozart geboren war, bedeutete ihm zeitlebens viel.

Die unglückliche Liebe zu einem reizenden Rühler Mädchen veranlasste ihn, als Zwanzigjähriger seinen Heimatort zu verlassen. Zunächst trat er bei einem Instrumentenmacher in Gotha in Arbeit, aber noch in demselben Jahre trieb es ihn nach Hamburg, auch um sich seinen Wunsch, Klopstock zu sehen, erfüllen zu können. Als ihm dies gelungen war, hielt es ihn auch nicht mehr in Hamburg. Das Treiben der Hafen- und Handelsstadt behagte ihm nicht. Auf einem Kauffahrteischiff fuhr er mit nach London, wo er am Morgen des Ostersonntags 1790 ankam.

Nach einer kurzen Zeit des Suchens fand er Arbeit in der großen Pianofabrik „Broadwood“ und schnell erlernte er auch die englische Sprache. Durch seine Tüchtigkeit avancierte er bald zum ersten Gehilfen und konnte seine Kunst noch vervollständigen. Durch Fleiß, Geschicklichkeit und Ehrenhaftigkeit war es ihm möglich, im zweiten Jahrzehnt seiner Tätigkeit in London Mittel und Wege zu eigener Werkstatt und eigenem Geschäft zu finden. Nun wurde er in der Weltstadt ein bekannter, beliebter, gesuchter und berühmter Künstler. In der Herstellung kostbarer Pedalharfen kam ihm keiner gleich. Vom König erhielt er das Prädikat „Harpmaker to His Majesty“. In der Folgezeit verdiente er viel Geld, aber er ist nicht reich geworden. Er war stets bereit zu helfen, Not zu lindern, Gutes und Schönes zu unterstützen. Mit ganzer Seele war er ein Freimaurer und verwirklichte die menschenfreundlichen Grundsätze der Loge. Besonders unterstützte er seine kranken und hilfsbedürftigen Landsleute in England.

Auf der Grundlage seines finanziellen Wohlstandes frönte er in den Mußestunden seinen großen Leidenschaften und verwendete viel Zeit auf das Studium deutscher Musik und Dichtung. In höchster Anerkennung und Gunst standen bei ihm Goethe, Schiller, Mozart und Beethoven.

Von Heimweh geplagt, unternahm Stumpff im Frühjahr 1814, nach 25 Jahren, seine erste Reise nach Ruhla. Er hatte lange darauf warten müssen, denn Napoleon hatte keine Untertanen der englischen Krone in seinem fremdherrschaftlichen Einflussbereich geduldet. Von Ruhla ging Stumpff nach Weimar. Ein englischer Herzog, wahrscheinlich ein Bruder König Georgs IV., ein Meister vom Stuhl der Freimaurerloge, hatte ihn dem Herzog Carl August empfohlen. Diese Empfehlung muss sehr warm gewesen sein, denn dem Harfenmacher aus London wurden am Weimarer Hofe größere Ehrungen zuteil. An der Tafel des Herzogs traf er auch Goethe. Dieser gewährte ihm einen ersten Huldigungsbesuch. Als sich Stumpff zehn Jahre später wieder in Weimar aufhielt, wurde er von ihm als Freund empfangen. Der Harfenmacher überreichte dem Dichter ein kostbares Dollondsches Fernrohr. Als Gegengabe bekam er von Goethe einige seiner Bücher, darunter „Werthers Leiden“ mit dem Porträt des Dichters und der Widmung: „Seinem werthen Landsmann J.A. Stumpff zum freundschaftlichen Andenken, Goethe, 1. November 1824“.

Im Frühherbst 1829 weilte Stumpff erneut in Deutschland und hielt sich acht Tage in Weimar auf. Während dieser Zeit war er allabendlich Goethes Gast. Nach seinem Steckenpferd befragt, gestand er dem Dichter seine eigenen poetischen Versuche. Goethe bestand auf dem Vortrag einiger Verse und bekam u.a. das Gedicht „Der Kampf der Elemente“ zu hören, welches die Dampfmaschine zum Gegenstand hatte. Er war interessiert und ermunterte den Ruhlaer. Danach veröffentlichte er mehrere Gedichte Stumpffs in der von ihm geleiteten Zeitschrift „Chaos“. Die Freundschaft der beiden Männer war endgültig besiegelt, als der Maler Johann Joseph Schmeller den Harfenmacher im Auftrag Goethes porträtierte (s. Abb.). Die Tage, die Stumpff am Weimarer Hof und mit Goethe verbringen konnte, nannte er später die glücklichsten seines Lebens. Bemühungen, auch dem Hof in Gotha seine Aufwartungen machen zu können, schlugen fehl. Dort hatte man kein Interesse an dem deutsch-englischen Harfenmacher aus London, obwohl er, wie er sich zu bemerken erlaubt hatte, ein Untertan des Gothaer Herzogs gewesen war.

Bei seiner zweiten Reise in die Heimat im Jahr 1824 besuchte Stumpff von Ruhla aus Salzburg, machte sich mit den Mozartstätten vertraut und lernte Constanze von Nissen, verwitwete Mozart und Mozarts 73-jährige Schwester Maria Anna Freifrau von Bechtold zu Sonnenburg kennen. Letztere traf er fast erblindet und in großer Armut an. Unverzüglich unterstützte er sie finanziell. Wie aus einem Briefwechsel von 1829 hervorgeht, übermittelte er kurz vor ihrem Tode nochmals einen Wechsel über 63 Pfund Sterling, worüber sich Constanze erst nach dem Begräbnis ihrer Schwägerin, noch in deren Auftrag, bedankte.

Bereits 1811 hatte Stumpff für 150 Pfund Sterling die Original-Notenblätter von 14 Kompositionen Mozarts erworben, die er im Umweg über eine Lotterie weiterverkaufen bzw., wie aus einem Brief an L. Storch hervorgeht, einer deutschen Bibliothek oder Kunstkammer stiften wollte. Aus beidem ist nichts geworden. Sie kamen 1847 mit Stumpffs Nachlass zur Versteigerung. 1990 konnte das Mozarteum in Salzburg zwei von ihnen bei Sotheby’s wieder ersteigern.

1824 besuchte Stumpff auch Carl Maria von Weber in Dresden und den schon tauben Beethoven in Mödlingen bei Wien. Er war überglücklich über das Zusammentreffen mit den von ihm verehrten Geistesgrößen der deutschen Musik und wurde zu ihrem Wohltäter. 1826 machte er Beethoven mit der Arnoldschen Prachtausgabe der gesammelten Werke Händels ein wahrhaft fürstliches Geschenk, organisierte mit der Direktion der Philharmonischen Gesellschaft in London ein Benefizkonzert zugunsten des schon lange kranken Komponisten und erwirkte 100 Pfund Sterling Vorauszahlung, um die drückendste Not zu lindern. Leider kam diese Hilfe zu spät. Beethoven starb bereits am 26. März 1827. Nach dessen Tod ließ Stumpff auf eigene Kosten eine Lithographie von ihm herstellen. Carl Maria von Weber, dem er auch zugeredet hatte, 1824 nach London überzusiedeln, unterstützte er mit einer größeren Geldsumme. Er kümmerte sich zwei Jahre später auch um die Beisetzung des Freundes, der einige Zeit sein Nachbar gewesen war.

Johann Andreas Stumpff war es auch, der bei dem 1827 von seinem Neffen Joh. Heinrich Katterfeld in Ruhla gegründeten Sägewerks-Unternehmen (Standort bis 1926 auf dem späteren Posthof) Pate gestanden hat, eine große englische Circular-Fourniersäge besorgte, sie weitgehend finanzierte und per Schiff nach Hamburg bringen ließ. Über die Säge und das Ruhlaer Werk musste er Goethe 1829 ausführlich berichten. 1835 schenkte er seinem Neffen (Sohn seiner Schwester Christiane Gertrude und des Bäckers Friedrich Philipp Katterfeld) die Sägemaschine unter der Bedingung, dass die Firma für immer die Bezeichnung Stumpff & Katterfeld trage.

Wie schon erwähnt, betätigte sich Stumpff auch poetisch. Goethe gegenüber hat er sich als „hölzerner Dichter“ bezeichnet, da er meist seine Einfälle in der Werkstatt hatte und die Verse auf Holzstückchen oder Fournierabfälle schrieb. Aus Ludwig Storchs Absicht, die Stumpffschen Gedichte zusammen herauszugeben, ist leider nichts geworden, da Stumpff Manuskripte nur sehr zögernd übermittelte. Eine Sammlung, die Arno Schlothauer vorgelegen hat, ist auch nicht veröffentlicht worden.
Goethe hinterließ seinem Londoner Freund ein Gedicht und eine Zeichnung vom Weimarer Park, eigens für ihn von eigener Hand in den letzten Tagen seines Lebens angefertigt, mit der Widmung: „Noch ist es Tag, da rühre sich der Mann! Die Nacht tritt ein, wo niemand wirken kann.“ Seine Schwiegertochter schrieb bei der Übermittlung: „Sie waren einer von des Vaters geschätztesten Freunden“.

Der Harfenmacher aus der Ruhl ist Zeit seines Lebens unverheiratet geblieben. Seine erste und einzige Liebe, das hübsche Rühler Mädchen, das er nicht bekommen durfte, hat er nie vergessen. Von Ludwig Storch nach seinem Zölibat befragt, soll er sichtlich bewegt geantwortet haben: „Des Lebens Mai blüht einmal und nicht wieder.“

Johann Andreas Stumpff starb 77-jährig am 2. November 1846 in London an einer bösartig gewordenen Schienbeinverletzung. Den Erlös aus der von ihm testamentarisch festgelegten Versteigerung seines Vermögens hat er seinen Ruhlaer Verwandten zugedacht: Zum Viertel seinem Bruder Johann Georg, zum Viertel dessen Sohn, den Rest den Nachkommen seiner beiden schon verstorbenen Schwestern (außer Heinrich Katterfeld, der die Fourniersäge schon geerbt hatte).

Die Ruhl ehrt Johann Andreas Stumpff seit 1863 durch eine Gedenktafel im Dichterhain und ab 2004 mit einer solchen an seinem Geburtshaus.

Bedeutende Ruhlaer – Unser Heimatdichter Ludwig Storch

Ruhlaer Heimatdichter Ludwig Storch
Thüringischer Schriftsteller und Demokrat, 1848er

Zu einem Querschnitt bzw. einer Auswahl seiner Werke

Bernhard Ludwig Storch wurde am 14. April 1803 im heutigen Haus Nr. 29 in der Köhlergasse geboren.
Sein Vater, der Ruhlaer Arzt Johann Gottlieb Storch, nebenbei ein begeisterter und erfolgreicher Nelkenzüchter, war da schon 68 Jahre alt. Des Dichters Storch-Vorfahren, zum Teil aus Ruhla stammend, waren auch Ärzte und Schriftsteller in Gotha, Eisenach und Waltershausen gewesen. Ludwig Storchs Mutter, Henriette Johannette, zweite Ehefrau des Vaters und 35 Jahre jünger als dieser, war eine geborene Gotter und entstammte der gleichen Familie wie der zeitweilige Besitzer von Schloss Molsdorf und Minister Friedrichs II. von Preußen, Adolf Graf von Gotter und der Dichter Friedrich Wilhelm Gotter, Jugendfreund Goethes. Ihr Vater war der in Ruhla zur Unterstützung der Entwicklung des Tabakpfeifengewerbes eingesetzte herzogliche Manufakturkommissar Johann Friedrich Gotter.

Nach dem Tod des Vaters (1810) heiratete die Mutter 1812 den 14 Jahre jüngeren, weitgehend gefühls- und erfolglosen Tabakpfeifen-Beschläger Johann Georg Christian Schreiber, in dessen Werkstatt der junge Ludwig schon ab seinem neunten Lebensjahr tüchtig mitarbeiten musste. Auch im Kramhandel der Mutter hatte er zu helfen und u.a. wie ein Marketender Bier und Branntwein auf Rastplätzen und Tanzsälen zu verkaufen. Das Füttern und Betreuen des Viehs gehörten ebenfalls zu seinen Aufgaben. Nach der Völkerschlacht 1813/14 in Eisenach lagernde kranke Franzosen musste er wochenlang, von Ruhla aus zu Fuß unterwegs, mit Suppe versorgen. Unter zeitweiligen Anflügen von Geistesgestörtheit der Mutter hatte er zu leiden.

Oft floh er, besserer familiärer Liebe und Pflege verlustig, weinend in die Berge und Wälder, um in der reizvollen Natur Ruhe und Frieden zu finden, von den Sagengestalten und Berggeistern, auch von verheißungsvoller Weite und Ferne sowie einem besseren Leben zu träumen. Oder er zog sich in eine auf dem Hausboden aus herrschaftlichen Möbeln (Erbgut seiner Mutter, das als Entschädigung vom letzten Eisenacher Herzog stammte, der durch nicht zurückgezahlte Anleihen ihren Großvater, den Eisenacher Kaufmann Kühn, in Ruin und Tod getrieben hatte) aufgebaute poetische Spielwelt zurück. Wenn die Mutter Verse ihres Vetters Friedrich Wilhelm deklamierte oder ältere Leute Rühler Sagen und Geschichten erzählten, hörte er freudig und aufmerksam zu. Schillers Werke, die er zufällig erlangen konnte, studierte er fleißig und begeistert und in seiner Spielwelt versuchte er sich schon in ersten Gedichten. Schillers Sohn Karl lernte er als Ruhlaer Forsteleven, Schillers Witwe und Tochter als Badegäste in Ruhla kennen.

Neidvoll sah er oft auf die Ruhlaer Kaufmanns- und Fabrikantenkinder und ihre Bildungsmöglichkeiten. All diese Erlebnisse und Situationen prägten den Knaben nachhaltig und waren mitbestimmend für seinen späteren Lebensweg als Schriftsteller.

Eine höhere Schulbildung war Ludwig Storch zunächst versagt. Noch nicht einmal 14-jährig musste er am 1. Januar 1817 in Erfurt eine
Kaufmannslehre antreten, aus der er nach 15 Monaten wegen dichterischer Nebenbeschäftigung (er hatte am Drama „Das Landhaus am See“ geschrieben, das im späteren Roman „Aus einer Bergstadt“ eine Rolle spielt) entlassen wurde. Eine zweite Lehre in einer Erfurter Materialwarenhandlung endete nach kurzer Zeit durch einen lebensgefährlichen Unfall (ein Essigfass hatte ihn überrollt und die Kellertreppe mit hinuntergerissen). Nun konnte er seinen Willen durchsetzen und das Gymnasium in Gotha besuchen, wo ihn die etwas ältere, hübsche Schuhhändlerstochter Ernestine Schramm in seiner materiellen Notlage unterstützte. Daraus entwickelte sich eine Liebesbeziehung, die nicht ohne Folgen blieb. Deswegen musste er 19-jährig das Gothaer Gymnasium verlassen, wechselte an das Nordhäuser über und bald schon zur Universität Göttingen zum Theologie- und Philosophiestudium, das ihn aber enttäuschte und er deswegen aufgab.

Es folgte ein Jahr der materiellen Not (1824), über das ihn Ruhlaer Bürger mit Anleihen hinweghalfen. Auch das nachfolgende Studium der Humaniora (Literatur und Altsprachen) und Pädagogik in Leipzig brach er ab, verdiente seinen und seiner Familie Lebensunterhalt – seit 1825 war er verheiratet und hatte nun zwei Söhne – zunächst mit Übersetzungen, Korrekturlesen und redaktioneller Tätigkeit und begann, nach nochmaliger kurzzeitiger Aufnahme des Studiums in Leipzig, nunmehr 23-jährig, seine Schriftstellerlaufbahn. Die ebenfalls erwogene Absicht, zusammen mit seiner hübschen Frau Schauspieler zu werden, gab er auf.

Fortan brachte er jährlich mindestens zwei Werke heraus, mit zum Teil mehrbändigen Romanen und zahlreichen Erzählungen, insgesamt über 50 Bücher, dazu Landschaftsbeschreibungen, Berichte über Persönlichkeiten, Kurzgeschichten, historische, volkskundliche und aktuelle Abhandlungen, Balladen, lyrische und politische Gedichte. Als national Denkender beteiligte er sich aktiv an der Thüringer Sängerbewegung des Vormärz und als Gesellschaftskritiker und Demokratieverfechter an der bürgerlich-demokratischen Revolution von 1848/49 in Gotha.

Alle Vorhaben Ludwig Storchs, als Verlagsbuchhändler, Druckereibetreiber, Redakteur oder Herausgeber von Zeitungen tätig zu sein, scheiterten, weil ihn gewonnene Partner täuschten und betrogen, ihm notwendige Genehmigungen versagt blieben oder seine offene Art und fortschrittlich-demokratische Gesinnung missfielen. Die Herausgabe von thüringischen Volkszeitungen verhinderte die Zensur mehrmals. Wegen Äußerungen gegen die herrschende Oberschicht, dem Bankrott seiner Gothaer Verlagsanstalt, den Aktivitäten als 1848er und entsprechender Veröffentlichungen hatte er mit der Zeit in Gotha einen schweren Stand. Trotzdem verbrachte er mehr als 25 Jahre dort.

Zeitlebens hatte er keine berufliche Anstellung, somit kein anderes Einkommen und war auf das Schreiben und Verkaufen seiner Manuskripte bzw. meist knappe Honorare angewiesen. Der Bankrott der Verlagsanstalt hatte viele Notjahre zur Folge. Im Jahre 1852 verließ er Gotha und wohnte dann vierzehn Jahre nacheinander in vielen Orten Deutschlands, zum Teil in recht bescheidenen Verhältnissen. Einmal hielt er sich sogar einige Monate in Nordungarn auf. 1853 trug er sich mit dem Gedanken, nach Nordamerika auszuwandern und in Erfüllung eines Jugendtraumes noch Farmer zu werden, was ihm aber sein neuer Verleger Ernst Keil (Leipzig) und Alexander Ziegler ausredeten. Beide, sowie Zieglers Bruder unterstützten ihn finanziell. Sein Sohn Robert, der nach Amerika vorausgefahren war, kam bald krank zurück. In Ruhla machten Angehörige der Kaufmannsfamilie Dreyß, die er in seiner Romantrilogie „Aus einer Bergstadt“ wegen Ausbeutungspraktiken im Trucksystem angegriffen hatte, zusätzlich zur ablehnenden Gothaer Haltung noch Stimmung gegen ihn. Deswegen besuchte er seinen Heimatort längere Zeit nicht mehr.

Ludwig Storch war trotz seines labilen Gesundheitszustandes, seiner Schwerhörigkeit und der Schicksalsschläge – beide Söhne starben frühzeitig, Geld und Besitz gingen ihm mehrmals verloren – ein überaus fleißiger, bekannter, von vielen Menschen gern gelesener schöngeistiger Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Zeit seines Lebens ist er ein begeisterter Thüringer geblieben. Seine Thüringen-Texte, -Gedichte und –Lieder sind mehrfach erschienen, wurden auf den Sängertagen, Revolutions- und anderen Veranstaltungen wiederholt vorgetragen und begeistert aufgenommen. Im Besonderen ist er jedoch bis zu seinem Lebensende ein Rühler geblieben.

In Ruhla bzw. im Erbstromtal spielen die Storchs Romane und Erzählungen „Vörwerts Häns“, „Aus einer Bergstadt“, „Der Fliegenschneider“, „Müs-All“, „Die Rühler Lüter in Arnstadt“, „Der arme Schelm“. Abhandlungen hat er geschrieben über den Seebacher Dr. Dicel, über Vörwerts Häns, den Harfenbauer Johann Andreas Stumpff, über die Venetianer im Thüringer Wald, über den Rennsteig, über Liebenstein und Steinbach, über „Die Ruhl und die Rühler“, ein Wanderbuch für den Thüringer Wald u.a. gesellschaftliche und politische Verhältnisse, Sitten und Bräuche, Sagen, Besonderheiten und Liebhabereien der Ruhlaer. Hinweise zu Tracht und Mundart hat er überliefert. Seinem langjährigen Freund Ludwig Bechstein übermittelte er die Ruhlaer Sagen für dessen Sammlung. Zu Prof. Karl Regels Buch „Die Ruhlaer Mundart“ (Weimar 1868) hat er Wesentliches zugeliefert.

Auf Betreiben seines Freundes und Landsmannes Alexander Ziegler schrieb er die Ruhla-Lieder und ab 1863 die wertvollen Gedichte in Ruhlaer Mundart (zusammen veröffentlicht in „Poetischer Nachlass“, Eisenach 1882 und teilweise 2003!). Alexander Ziegler war es auch, der den alternden Dichter 1866 eine Pension der Schiller-Stiftung mit Wohnsitz in Kreuzwertheim am Main beschaffte. Dort heiratete er, nach dem Tod seiner ersten Frau Ernestine (1870), die immer in Gotha geblieben war, 1872 seine zweite Frau, die Kindergärtnerin, Mädchenturnlehrerin und Dichterin (Pseudonym „Elfriede con Coburg“) Bernhardine Fromman-Herold, die ihn, den zuletzt fast Tauben und äußerst Sehschwachen, bis zu seinem Lebensende umsorgte und pflegte.

Seinen Geburtsort Ruhla besuchte er nach längerer Zeit wieder 1863 (zur Einweihung des Stumpff-Denkmals, wo er Worte des Gedenkens und eigene Verse sprach), dann vier Jahre später (zur Einweihung des ersten Carl-Alexander-Turmes, wo er wieder eigene Gedichte vortrug) und letztmalig 1877, wo er sich mit den Ruhlaern wieder endgültig versöhnte.

In seinem Pensionshaus am Main in Kreuzwertheim ist Ludwig Storch am 5. Februar 1881 verstorben. Auf dem dortigen Friedhof befindet sich sein Grabmal, das von der Gemeinde seit 1927 erhalten und gepflegt wird. Am Wohn- und Sterbehaus gibt es eine Gedenktafel, wie auch im Ruhlaer Dichterhain.